4. September 2023

Zeit, dass sich was dreht …

„The future’s not ours to see“ war sich die 1950er-Jahre Schauspiel-Ikone Doris Day in ihrem unsterblichen Filmhit „Que sera, sera“ noch sicher. Mit diesem Satz räumt der Bayrische Rundfunk (BR) jetzt gnadenlos auf. Wie die Zeitschrift „absatzwirtschaft“ im Beitrag „Blick in die Zukunft mit Schock-Moment“ berichtet, hat der öffentlich-rechtliche Sender ein interaktives Szenario erstellt, mittels dessen die Menschen sehr wohl einen Blick in ihre Zukunft werfen können. Zumindest, was das Klima betrifft.

Der erst einmal recht romantisch daherkommende Titel der auf den Daten des Landesamts für Umwelt basierenden Projektion lautet „Unser Bayern 2050“. Das dann aufgezeigte Szenario empfand Autorin Christine Mattauch jedoch als „Schock“: Ändern wir nichts, werden die klimawandelbedingten Phänomene wie Rekordhitze, Dürre, Starkregen-Ereignisse und Wasserknappheit, die wir heute schon vielfach als unerträglich empfinden, in der gar nicht so entfernten Zukunft zum Dauerzustand.

Um der Entwicklung entgegenzusteuern sieht die Autorin auch Unternehmen in der Pflicht, umweltgerechter zu agieren. Bei ihrer Recherche enttarnt sie allerdings, dass diese vielfach eher „Greenwashing“ betreiben würden als tatsächlich klimafreundlich zu produzieren. Gleichzeitig stellt sie ernüchtert fest, dass wiederum viele Konsumenten ihre Kaufentscheidung auch gar nicht davon abhängig machen, ob das Produkt klimafreundlich gefertigt wurde.

Eine weitere Weisheit des für den Hitchock-Klassiker „Der Mann, der zu viel wusste“ geschriebenen Doris-Day-Songs lautet bekanntermaßen: „Whatever will be, will be“. Auch diese Aussage stimmt aus heutiger Sicht nur noch begrenzt. Denn wir stehen der Entwicklung nicht machtlos entgegen. Es liegt an uns, die Zukunft mitzugestalten und zum Positiven zu verändern. Halten wir es also lieber frei nach einem Songtitel von Herbert Grönemeyer so: „Zeit, dass sich was dreht“ …