2. Oktober 2017
Wer hat denn angefangen? – Toller Spiegel-Artikel über „Kärtchenhändler“
Ob beruflich oder privat – von meinem Wesen her bin ich ziemlich entspannt. Eine Sache jedoch bringt mich auf die Palme: Visitenkarten von Autohändlern hinterm Scheibenwischer, eingeklemmt im Fahrerfenster oder im Türgriff. Sprüche wie „Kaufe alle Auto“, „Tag und Nacht auch SMS“ oder „Bargeld sofort“, dazu ein mieses Design, grelle Neonfarben und ein schlecht ausgeschnittenes Bild von einem Fahrzeug. Eine echte Plage! Ich mochte diese Kärtchen damals schon nicht an unserem alten Passat, fand sie lächerlich am Passat von 2011 und jetzt – an unserem A2 – ärgern sie mich richtig. Die Karten beleidigen nicht mein Auto, sondern schlicht und ergreifend mich.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich so herzlich über den Artikel „Arschkarte“ auf Spiegel Online lachen musste. Darin beschreibt Autor Jens Tanz, wie er entnervt über die ständigen Händlerkarten an seinem Ford Taunus einfach mal die dort angegebene Handynummer angerufen und dort seinen Oldtimer aus dem Jahr 1971 angeboten hat. Herrlich, wie ahnungslos der Gesprächspartner an der anderen Leitung auf das Schmuckstück reagiert hat, einfach nur unseriös.
Auch der ADAC warnt vor den Kärtchenhändler, die meist Autos für den Export suchen. Auf der Website heißt es: „Es lässt sich nicht pauschal sagen, dass es sich hierbei um unseriöse Machenschaften handelt, Vorsicht ist jedoch in jedem Fall geboten!“ Wichtig sei, sich im Vorfeld unbedingt über den Kaufwert des Wagens zu informieren. Denn die Masche bestehe darin, den Preis durch den Hinweis auf angebliche Mängel extrem zu drücken.
Noch ein Tipp: Wer die Autoexporteure in die Schranken weisen möchte, kann sich an das Ordnungsamt wenden – die Werbung gilt als unerlaubte Sondernutzung der Straße und wird mit Bußgeldern bis 200 Euro bestraft – oder es mit Aufklebern gegen Kärtchenwerbung versuchen. Nette wie die mit dem Text „Nix Verkauf, nix Karte, meins!“ gibt es zum Beispiel hier bei ebay.
Ein werbefreies Parken wünscht Ihnen
Ihre Antje Efkes