2. März 2020
Urlaub zwischen Flugscham und Overtourism
Nachhaltigkeit spielt für uns als Familie nicht nur im Alltag, sondern auch in den Ferien eine wichtige Rolle. Doch wie verreist man „enkeltauglich“? Das – so fasst der ZeitOnline-Beitrag „Endlicher Spaß“ zusammen – hängt natürlich schon mit der Wahl des Verkehrsmittels zusammen. Schließlich ist der Tourismus für acht Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Flugzeug und das Kreuzfahrtschiff sind damit schonmal aus dem Rennen.
Nachhaltigkeit betrachtet allerdings auch soziale Komponenten wie den immer stärker werdenden Overtourism, also die Überfüllung beliebter Reiseziele. Es begeben sich einfach zu viele Leute an dieselben Orte wie Rom, Venedig, Amsterdam oder Mallorca. An den Hotspots stehen sich die Touristen gegenseitig auf den Füßen, Angebote für Einheimische werden zurückgedrängt und Wohnraum wird durch AirBnB- und Ferienwohnungen für die Bevölkerung immer knapper. „Der Massentourismus, der mit Sehnsüchten handelt, bewegt sich, kurz gesagt, an der Grenze zum Asozialen“, heißt es in der Zeit.
Einige Städte gehen schon gegen den Tourismus vor. „In Barcelona haben die Leute eine Verwaltung gewählt, die keine neuen Hotels in der Innenstadt mehr genehmigt. Dubrovnik hat die Zahl der anlandenden Kreuzfahrtschiffe begrenzt. In Rom darf man sich nicht mehr auf die Spanische Treppe setzen.“ Und auch radikalere Ansätze werden erforscht – zum Beispiel eine Umverteilung von Touristen auf alternative Reiseziele oder Unfair-Tourism-Siegel.
Letztendlich gilt beim Reisen wie in allen Lebensbereichen: Wir Konsumenten haben die Macht und können mit jeder einzelnen Kauf- bzw. Buchungsentscheidung dazu beitragen, die Welt von heute für morgen zu erhalten. Probieren Sie’s mal aus – ein Zelturlaub an der Ostsee oder eine Radtour durch Italien kann da ein wunderbarer erster Schritt sein!