30. August 2021
Schnäppchenflüge in den Urlaub: Ist das noch zeitgemäß?
Die Einschläge rücken näher: Katastrophen, die auf die Auswirkungen des Klimawandels zurückzuführen sind, brechen in diesem Jahr gefühlt (oder tatsächlich) in einer atemberaubenden Häufigkeit über uns herein. Unsere Schlagzeile zur Jahrhundertflut, die vor allem in Nordrhein-Westfalen zur Zerstörung ganzer Orte geführt hatte, ist noch keinen Monat alt. Jetzt schockieren uns die Bilder der Verwüstungen, die ein mittelschwerer Tornado im norddeutschen Landkreis Aurich zurückgelassen hat. Und das sind nur die Klimakatastrophen, die Deutschland betreffen. Die Überschwemmungen, die durch die jüngsten Starkregen in Japan verursacht sind, oder die in der Mittelmeerregion wütenden Waldbrände sind weitere Indizien dafür, dass wir unsere Lebensumstände umgehend deutlich ändern müssen.
Diese Message scheint allerdings noch nicht überall angekommen zu sein, das zeigt sich gerade jetzt in der Urlaubszeit wieder. Auch wenn Ingenieure bereits an Lösungen tüfteln: Bis Flugzeuge mit einer klimafreundlichen Antriebstechnik ausgestattet sein werden, wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen. Bis dahin gelten die fliegenden Kisten nicht nur durch die enorme CO2-Emission als Klimakiller. Zusätzlich forcieren die von ihnen verursachten Kondensstreifen die Klimaerwärmung, wie unter anderem das Wissenschaftsmagazin Quarks erklärt. Dennoch lässt sich um uns herum beobachten, wie fröhlich eine Flugreise nach der anderen gebucht wird, um ein paar Tage in der Türkei, auf Bali oder in Spanien zu entspannen. Tenor: Die heben doch eh ab, dann stört es ja auch nicht, wenn ich mitfliege. Gepusht wird das Ganze von den Fluggesellschaften selbst, die ihre Plätze im Flieger zu Schnäppchenpreisen zur Verfügung stellen – Quantität zählt, wer denkt heute schon an morgen?
Mit Blick auf nachfolgende Generationen, zu denen auch die eigenen Kinder oder Enkel zählen, bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht die einzigen sind, die sich über soviel Unbedarftheit – oder deutlicher: blinden Egoismus vieler Mitmenschen ungläubig die Augen reiben. Ein Umdenken ist dringend erforderlich – noch mehr Anzeichen hierfür, als die letzten Ereignisse, sollte es doch eigentlich nicht brauchen.