28. September 2020

Lesetipp: Mental Load

Letztes Jahr hatte ich einen Aha-Moment. Eine Freundin von mir benutzte den Begriff „Mental Load“ und als sie ihn mir erklärte, dachte ich: Genau das ist es! Mental Load meint das permanente Management der anstehenden Aufgaben und Tätigkeiten rund um Familie und Kinder. Noch frisches Brot kaufen, den Turnbeutel für morgen checken, das Geschenk für den anstehenden Kindergeburtstag kaufen und klären, wer die Kinder hinfährt und wieder abholt, Oma Bescheid geben wegen Babysitten für den nächsten Elternabend, Essensgeld auf die Mensakarte buchen, Biomülltonne rausstellen … genau diese Liste tagtäglicher, unsichtbarer ToDos meint Mental Load. Und die Liste ist lang, Außer-der-Reihe-Aufgaben wie TÜV-Termin vereinbaren, Konto prüfen oder neuen Fußballverein suchen sind dabei nicht mal inbegriffen. Insgesamt ein Rattenschwanz an Planungs-, Dokumentierungs- und Koordinationsaufgaben, die stetig erledigt werden müssen.

Das Fiese: Die mentale Last, das permanente unsichtbare Organisieren des Alltags und das Projektmanagement einer Familie wird nur nicht nur kaum wertgeschätzt und nicht bezahlt (unbezahlte Sorgearbeit!), sie kostet auch extrem viel Energie und Aufmerksamkeit. Manche Eltern sind – trotz eigentlich guter Rahmenbedingungen – dauererschöpft. Dass vor allem Frauen in diese Rolle rutschen, hat auch die Journalistin Laura Fröhlich erlebt. In ihrem Buch „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles“ zeigt sie auf, wie weitreichend Mental Load unser Leben beeinflusst, wie man es in den Griff bekommen und vor allem gerechter zwischen den Eltern verteilen kann. Laura Fröhlich gibt auch Vorträge und Online-Seminare zum Thema. Hier ein YouTube-Video – klicken Sie mal rein!