29. April 2019

Herzinfarkt: Frauen holen sich später Hilfe als ihrem Partner

Frauen sind pflichtbewusst und denken oft zuerst an andere – dass das nicht nur in Familie und Job, sondern auch bei der eigenen Gesundheit so ist, dazu haben wir auf Spiegel-online eine interessante und erschreckende Meldung gefunden. Demnach rufen Frauen bei Verdacht auf Herzinfarkt für sich selbst zu spät Hilfe. Das belegen zwei Studien, die polnische Forscher auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Málaga vorgestellt haben. Trotz Beschwerden würden Frauen oft andere Verpflichtungen voranstellen. Bei ihren Partnern allerdings greifen zu zügig zum Telefon und rufen den Notarzt.

Die Deutsche Herzstiftung kennt das Phänomen der verspäteten Hilfesuche, und zwar vor allem von älteren Frauen. Bei 65-jährigen Frauen vergehen im Schnitt bis zu viereinhalb Stunden bis zur Einlieferung ins Krankenhaus, bei über 65-jährigen Männern nur rund dreieinhalb Stunden. Als Gründe nennt die Deutsche Herzstiftung, dass ältere Frauen öfter alleine leben und die „typischen“ Herzinfarktsymptome anders wahrnehmen – nämlich eher als „ein Druck- oder Engegefühl in der Brust verbunden mit Schmerzen im Bauch, oft kombiniert mit Übelkeit und Erbrechen“. Gerade bei solch unspezifischen Symptomen sollten Frauen nicht scheuen, die 112 zu wählen.