19. September 2016

Glücklich im Homeoffice!?

Viele freie PR-Redakteure, Texter, Journalisten oder Online-Autoren wie wir arbeiten von Zuhause aus. Das hat großartige Vorteile. Der Arbeitsweg fällt weg, man muss sich nichts Besonderes anziehen und hat keine nervigen Arbeitskollegen. Der Nachteil: Man kommt kaum noch aus dem Haus, besitzt nichts Besonderes zum Anziehen und hat überhaupt keine Kollegen mehr. Nicht für eine gemeinsame Tasse Kaffee am Morgen oder Ratsch und Tratsch auf der Büroterrasse nach Feierabend. Das kann ganz schön einsam machen. Wären da nicht Postboten, Nachbarinnen und Wäschetrockner, die uns regelmäßig bei der Arbeit stören.

Ein Tagesprotokoll:

8:00 Uhr
Ich verabschiede Mann und Kinder und setze mich mit einer Tasse Kaffee an den Schreibtisch. Mails checken, Tagesplan machen, die Rückmeldung auf einen Artikel von gestern lesen. Ich genieße mein selbsteingerichtetes Büro, den Blick in den Garten, die Ruhe.

8:40 Uhr
Der Paketdienst klingelt – endlich kommt der neue Couchtisch. Ob er wirklich zum Sofa passt? Ich baue ihn schnell mal auf…

9:10 Uhr
Zurück am Schreibtisch erstelle ich ein Angebot für die Redaktion eines Newsletters. Und mache mich an die Erstellung einer Pressemitteilung.

11:00 Uhr
Zeit für eine zweite Tasse Kaffee. Puh, ist der Boden in der Küche krümelig! Ob ich mal eben staubsaugen soll? Nein, ich gehe wieder nach oben und ignoriere auch das hartnäckige Piepsen des Wäschetrockners.

12:50 Uhr
Meine Nachbarin klingelt und will sich einen Kaffee abholen. Als wir neu eingezogen waren, dachte sie ich sei ausschließlich Hausfrau. Oder arbeitslos. Jetzt freut sie sich, dass ich trotz Berufstätigkeit immer zu Hause bin. Manchmal genieße ich die Abwechslung und denke, dass ich in einem externen Büro auch mal mit jemandem was trinken würde. Heute will ich so schnell wie möglich weiterarbeiten.

14:30 Uhr
Die Kinder kommen nach Hause. Für sie ist es natürlich Luxus, dass ich im Homeoffice arbeite. Sind sie mal krank, bin ich immer da und kann mich schnell umorganisieren. Jetzt gehen wir erstmal mit Freunden ins Schwimmbad, ich brauche dringend einen Tapetenwechsel.

20:30 Uhr
Mein Handyakku ist leer und ich will mein Ladekabel aus dem Büro holen. Das Mailprogramm blinkt verlockend, ich check schnell meine Mails. Ahhh, ein neuer Auftrag – das muss ich mir genauer ansehen …

Mit vielen Grüßen aus dem Homeoffice

Ihre Christine Reith!