28. Januar 2019

Gespräche charmant beenden – mit der Blinzeltechnik

Haben Sie auch das Gefühl, dass es immer weniger Menschen gibt, die wirklich gut zuhören können? Mit denen ein Gespräch Freude macht, weil beide Gesprächspartner echtes Interesse aneinander haben, es zu einem guten Austausch kommt und beide einen ähnlichen Redeanteil haben?

Ich jedenfalls finde es ganz schön frustrierend, wenn Gespräche im Monolog enden und ich gezwungen werde, langatmigen Ausschweifungen bis zum Ende zuzuhören. Doch wie kommt man raus aus solch einer Gesprächssituation – und zwar, ohne unhöflich zu wirken?

In der FAZ sind wir auf eine besondere Blinzeltechnik gestoßen, die man für solche Fälle als kommunikativen Nothalt-Knopf beschreiben könnte. Entdeckt haben diese Technik Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen, die das Blinzeln im direkten Gespräch untersucht haben.

Ihr Ergebnis: Besonders langsames Blinzeln mit einer Dauer von rund 600 Millisekunden versteht das Gegenüber als Signal mit der Bedeutung „Ich habe von dir genügend Informationen bekommen“. Dabei spiele die Empathie des Sprechers keine Rolle. Was wichtig ist, denn es sind tendenziell eher unempathische Selbstdarsteller, die sich in ausschweifenden Monologen verlieren.

Wunderbar, oder? Ich freue mich schon darauf, das langsame Blinzeln auszuprobieren und in der echten Kommunikation zu testen. Einer meiner Kollegen ist da ein tolles Versuchsobjekt.

Recherchequelle: FAZ.net: „Studie zum Blinzeln: Genug geredet“ vom 31.12.2018