11. September 2017
„Ein deutsches Dorf“: Journalistenschüler erkunden die Provinz
Wie lebt es sich auf dem Land? Um das zu erfahren, hat die Henri-Nannen-Journalistenschule 16 junge Reporterinnen und Reporter losgeschickt, die Provinz zu erkunden. Um ein Dorf auszuwählen, wollte das Team eigentlich Dartpfeile auf eine Deutschlandkarte werfen. Dann machten Berliner Sozialforscher die Journalistenschüler auf Werpeloh im niedersächsischen Emsland aufmerksam: 1.174 Einwohner, eine Kirche, eine Kneipe, 14.391 Schweine, 221 Schafe. 500 Kilometer entfernt von Berlin, 240 Kilometer von Hannover, 29 Kilometer bis zum nächsten Bahnhof. Ein in jeder Hinsicht durchschnittliches deutsches Dorf.
Die Jungjournalisten verbrachten zwei Wochen in Werpeloh. Halfen Schweinezüchtern beim Ausmisten, begleiteten die Freiwillige Feuerwehr, feierten im Schützenverein und saßen sonntags mit in der Kirche. Herausgekommen ist das Multimediaprojekt www.eindeutschesdorf.de mit vielfältigen Texten, Videos und Bildern über ganz verschiedene Facetten des Dorflebens – zum Beispiel über die bezaubernde Freundschaft zwischen der 83-jährigen Maria und dem vierjährigen Ami aus Afghanistan, über den Kirchenmanager Pfarrer Horstmann, über vier Freunde, die nach ihrer Ausbildung in ihre Heimat Werpeloh zurückkehren und in der gleichen Straße ein Haus bauen oder Dreizehnjährige, die Kameras an Mähdrescher heften und damit einen eigenen Youtube-Kanal betreiben.
In Werpeloh, so wird schnell klar, zählen Solidarität, Ordnung und Engagement. Man hält zusammen, bringt sich in die Gemeinschaft ein und ist stolz auf seine Heimat. Ob das nun rückwärtsgewandt und risikoscheu oder einfach nur wunderbar ist, können Sie am bestens selbst entscheiden: Lesen Sie einfach mal rein, die Texte machen wirklich Spaß!