22. Juni 2020
Dunning-Kruger-Effekt: Wenn „Dumme“ sich für schlau halten
Umfragen zufolge halten sich junge Männer für die besten Autofahrer – dabei verursachen sie mit Abstand die meisten Unfälle. Wie es zu solch einer verdrehten Selbstwahrnehmung und gar Selbstüberschätzung kommt, erklärt der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt.
Die amerikanischen Psychologen David Dunning und Justin Kruger haben 1999 festgestellt, dass inkompetente Menschen ihre eigenen Leistungen und Fähigkeiten auffällig oft überschätzen und gleichzeitig die Leistungen kompetenterer Menschen unterschätzen. Sie glauben, dass sie anderen überlegen sind und haben ein besonders ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Ein Teufelskreis der Inkompetenz.
Die Erkenntnisse erlangten die beiden Wissenschaftlicher bei einer Versuchsreihe mit Studierenden. Nach einem Logik- und Grammatiktest sollten die Probanden einschätzen, wie gut sie im Vergleich zu den anderen Testpersonen abgeschnitten haben. Das Ergebnis: Vor allem die Studenten mit den schwächsten Leistungen schätzten sich überdurchschnittlich gut ein. Und noch mehr: Selbst nachdem sie die Tests der Besten eingesehen hatten, waren sie immer noch von ihrer vermeintlichen Überlegenheit überzeugt. Müssen Sie da auch gleich an gewisse Personen des öffentlichen Lebens denken?
Quelle: Dunning-Kruger-Effekt: Warum sich Halbwissende für besonders klug halten, National Geographic