28. März 2022
Corona setzt Frauen doppelt zu
Es braucht nicht erst eine konkrete Infektion mit SARS-CoV-2, um unter dem tückischen Virus zu leiden. Auch die seit zwei Jahren geltenden Maßnahmen zum Schutz vor einer weiteren massiven Ausbreitung des Virus führen – so wichtig und notwendig sie auch sind – offenbar zu einer Verschlechterung der allgemeinen Gemütslage im Land. Vor allem Frauen beurteilen ihren Zustand heute als erheblich weniger glücklich als zu Beginn der Pandemie, berichtet beispielsweise die Stuttgarter Zeitung in ihrem Beitrag „Corona-Pandemie macht Frauen unglücklicher als Männer“.
Als Beleg führt die Redaktion den gerade veröffentlichten „Glücksatlas 2022“ an. Diese seit 2011 durch die Süddeutsche Klassenlotterie (SKL) in Auftrag gegebene Umfrage ist laut Beschreibung der SKL „die umfassendste und aktuellste Bestandsaufnahme zum Lebensglück der Deutschen“. Auf einer Skala von 1 bis 10 geben die Befragten an, wie zufrieden sie mit ihrer aktuellen Lebenssituation sind, in Bezug auf Gesundheit und Finanzen, in der Beziehung zu ihren Mitmenschen und unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Lebenseinstellung.
Vergleicht man die Werte aus der Zeit vor der Pandemie mit der aktuellen Einschätzung fällt auf, dass zwar die durchschnittliche Lebenszufriedenheit bei Frauen und Männern gleichermaßen gesunken ist. Aspekte wie Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und Homeschooling sowie wirtschaftliche Sorgen hätten jedoch insbesondere jungen Frauen, berufstätigen Mütter und beruflich selbstständigen Frauen belastet. Mit dem Ergebnis, dass Frauen bis zum Alter von 65 Jahren den zuvor bestehenden „Glücks“-Vorsprung zu den befragten Männern jetzt plötzlich verloren haben und ins Hintertreffen geraten sind. Die Auswertungen der Umfrage im Detail finden sich auf der Website des SKL-Glücksatlas.
Fest steht: Mit dem Virus und all seinen Varianten werden wir leben lernen müssen. Dank der Schutzimpfungen, die schwere Krankheitsverläufe in der Regel verhindern, bleibt jedoch die Hoffnung auf eine weitgehende Normalisierung unseres Alltags. Möge der nächste „Glücksatlas“ das beweisen und eine erneute Trendwende hin zu einem wieder stärkeren Glücksgefühl aufweisen!