10. September 2018

Cleveres Recycling: Bauteilebörsen bieten Fenster oder Heizungen aus zweiter Hand

Die Baubranche boomt – und damit steigt auch der Abfall, den sie produziert. Dabei ist das Bauwesen mit mehr als 200 Millionen Tonnen Bauabfällen pro Jahr ohnehin Deutschlands größter Abfallproduzent. Einen kleinen Gegenpol möchten die Bauteilebörsen bilden. Sie retten funktionstüchtige Treppen, Türen und Fenster aber auch Waschbecken, Gasthermen oder Balkone vor der Entsorgung und bieten sie Interessenten zum Kauf an. Das freut die Umwelt, den Geldbeutel und die neuen Besitzer, die vom Charme historischer Baumaterialien oder einfach von den günstigen Schnäppchen begeistert sind.

Mehr als 900 Türen beispielsweise finden sich in der Bauteilbörse Hannover. Unter dem Motto „Neue Produkte bleiben stumm. Gebrauchte Bauteile erzählen Geschichten.“ macht sich das Projekt des gemeinnützigen Vereins Glocksee Bauhaus e.V. für die Weiter- und Wiederverwendung gebrauchsfähiger Bauelemente aus Abbruch- und Renovierungsvorhaben stark. Das Team holt gut erhaltene Bauteile direkt an der Baustelle ab und verkauft sie im eigenen Secondhand-Baumarkt weiter. Weil dort auch Jugendliche arbeiten, die es schwer haben, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, ist die Bauteilbörse auch ein soziales Projekt.

Uns gefällt die Idee, dass alte Baustoffe nicht einfach auf der Deponie landen, sondern quasi ein zweites Leben geschenkt bekommen! Also schauen Sie doch mal in Hannover vorbei oder besuchen sie eine andere Bauteilbörse. Eine Liste finden Sie beim Bundesverband Bauteilnetz Deutschland.

Recherchequelle: „Neues Leben für alte Bauteile“, Süddeutsche-Zeitung.de vom 28.06.2018