15. August 2022

Auch ein wenig etepetete?

„etepetete“ – mit dem Adjektiv werden umgangssprachlich diejenigen unter uns bezeichnet, die im Alltag durch ein besonders pingeliges oder zimperliches Gehabe auffallen. Was wir bei unserer Recherche jetzt allerdings lernen durften: Das ist gar nicht die ursprüngliche Bedeutung des Wortes.

Laut Wikipedia wurde der Begriff „etepetete“ nämlich früher für Menschen verwendet, die ein eher „zurückhaltendes, abwägendes Verhalten“ an den Tag legten. Gar nichts Schlechtes also. Und vermutlich hatten die Gründer der gleichnamigen Marke auch eher diese Bedeutungsvariante vor Augen, als sie damit begannen, nicht der Normoptik entsprechendes Obst und Gemüse vor der Vernichtung zu retten und in besonderen Biokisten zum Kauf feilzubieten. Abwägen, nicht einfach wegschmeißen.

Seit etepetete 2015 erste Kontakte zu regionalen Bio-Bauernhöfen knüpfte und mit dem Versand der nicht normgerechten, aber dennoch qualitativen Lebensmittel startete (selbstverständlich klimaneutral und in nachhaltiger Verpackung), hat sich viel getan. Heute zählen 120 Lebensmittelretter zum Team. Denn auch die Kundschaft ist dieser Tage offenbar immer weniger etepetete im heutigen, als etepetete im ursprünglichen Sinne. Abwägen, und sich gegen die Lebensmittelverschwendung engagieren.

Eine feine Idee finden wir! Und sind jetzt auch alle ganz gerne manchmal ein bisschen etepetete.