12. Dezember 2022
Wertschätzung: Alte Besen fegen gut?
Fachkräftemangel ist das Schlagwort der Zeit: In nahezu allen Branchen klagen Arbeitgeber über zunehmend fehlende Bewerber für ausgeschriebene Stellen. Das behindert die Unternehmen in der Entwicklung – oder gefährdet im schlimmsten Fall sogar den Fortbestand.
Bei der intensiven Suche nach geeigneten Mitarbeitern wird jedoch wohl oft über ein Potenzial hinweggesehen, das im Prinzip bereits vorhanden ist: die bestehenden Mitarbeiter. Das zumindest hebt der Beitrag „Viele Chefs wissen nicht, was ihre Angestellten auf dem Kasten haben“ der Online-Plattform arbeits-abc hervor.
Als Beleg dient die Skilltree-Studie „Industriereport Fachkräftemangel 2022“ des österreichischen Unternehmens Blueroots Technology, für die Unternehmen in Österreich und Deutschland befragt wurden. Das Ergebnis ist spannend: Die meisten Arbeitgeber und Personalverantwortlichen gaben zu, die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter nur zum Teil zu kennen und benennen zu können. Dabei könnten „schlummernde Talente“ als Basis für eine mögliche Neuausrichtung einzelner Arbeitsplätze oder auch von Teams entscheidend sein, um sie effizienter zu gestalten und so dem Fachkräftemangel zumindest zum Teil zu begegnen.
Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind also in mehrfacher Hinsicht keine vertane Zeit: Sie sind die Basis, um verborgene potenzielle Stärken zu entdecken, die ein noch effizienteres Arbeiten ermöglichen. Zugleich zeigen sie den Mitarbeitern, dass sie gewertschätzt werden – so erhöht sich die Zufriedenheit und damit oft auch die Leistungsbereitschaft. Ein nicht zu unterschätzender Faktor in Zeiten des Fachkräftemangels.